Moreau und Iourdan in Süddeutschland 1796. 51
Tyrol sich mit den in Deutschland kämpfenden Armeen vereinigen sollte. Die Österreicher hatten eine Armee am Niederrhein von 91 000 Mann unter dem jungen Erzherzog Karl, der sich in den vorigen Jahren als einen talentvollen Feldherrn gezeigt hatte; am Oberrhein stand der alte ehrenwerte Wurmser, ein tüchtiger Feldherr, mit 81 000 Mann. Als dieser bald nach der Eröffnung des Feldzugs mit 25 000 Mann nach Italien geschickt ward, trat an seine Stelle Latour, den Oberbefehl aber erhielt über beide Heere der Erzherzog Karl.
Am 1. Juni 1796 drangen die Franzosen am Niederrhein vor, wurden aber bei Wetzlar geschlagen und mußten sich über den Rhein zurückziehen. Am 24. Juni überschritt Moreau den Rhein bei Straßburg, nahm Kehl und drang dann durch die Pässe des Schwarzwaldes in Würtemberg ein, woranfwürtemberg und Baden sowie der ganze schwäbische Kreis einen Waffenstillstand abschlössen. Um „Sicherheit von Personen und Eigentum" zu erlangen, zahlte Würtemberg eine Kontribution von 4 Millionen Livres, Baden 2 Millionen, die übrigen Stände des schwäbischen Kreises 12 Millionen, ungerechnet die ungeheuren Requisitionen an Lebensmitteln, Pferden, Kleidung u. f. w. Baden z. B. lieferte 1000 Pferde, 500 Ochsen, 25 000 Centner Getreide, 12 000 'Säcke Hafer, 5000 Centner Heu und 25 000 Paar Schuhe. Der schwäbische Kreis mußte 8000 Pferde, 5000 Ochsen, 150 000 Centner Brotfrüchte, 100 000 Säcke Haser, 150 000 Centner Heu und 100 000 Paar Schuhe liefern. Aber den versprochenen Schutz von Personen und Eigentum erlangte man doch nicht. Die Franzosen, welche den Völkern „Freiheit und Gleichheit" zu bringen vorgaben, „Krieg den Palästen und Frieden den Hütten," erlaubten sich von den Generalen herab bis zum Gemeinen die schändlichsten Räubereien und Gewaltthaten gegen Hohe wie Niedere. Unter Drohung von Mord und Brand nahmen sie alles, was nicht niet- und nagelfest war; wenn Kisten und Kasten geleert waren, zerschnitten sie wohl die Betten, streuten die Federn umher und schleppten die Überzüge mit. Den Frauen rissen
4*
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Würtemberg Säcke_Haser
154 Das Zeitalter Wilhelms I.
Sranffurt als Siegesbeute fr sich beanspruchte, und Bismard, der Integritt Sachsens und sterreichs gewahrt wissen wollte, iu nein schweren Konflikt. Der König wollte auf diesen faule" Sneen , wie ihn Bismard befrwortete, nicht eingehen. Gr war
kcimi 1'* ' Cr Hauptschuldige nicht ungestraft ausgehen rfe.
amitoen dem ,s'nar wandte ein, da sie feines Richteramtes zu walten htten onern eutsche Politik treiben mten un sterreich nicht allzu sthroer oerwunen rften. Aber König Wilhelm blieb bei feiner Zkemung, es mar ihm wier ie Natur, en Siegeslauf er Armee zu unterbrechen.' Sine Derftnigung schien unmglich, schon achte Bismard aran, von seinem Ministerposten zurdzutreten. Ja, in sein Zimmer zurudgelehrt, spielte er mit em eanfen, ob es nicht besser K aus em offenstehenen. vier Stod hohen genster zu fallen," als er Kronprinz ms Zimmer trat, feine han auf Bismards Schultet legte un sagte: Sie wissen, a ich gegen en Krieg gewesen bin, Sie haben ihn K,.ifut notroenig gehalten un tragen ie Verantwortlichkeit dafr, wenn Sie nun uberzeugt sind, da er Zwed erreicht ist un jetzt Zriee ge= schlssen weren mu, so bin ich bereit, Zhnen beizustehen un Ihre luemung bei meinem Dater zu vertreten." Dem Kronprinzen gelang es, wenn es auch sehr schwer hielt," en König umzustimmen. Aber roll blieb in es Knigs herzen znrd, er sich in folgenen Worten Lust machte: Nachdem mein Ministerprsident mich vor dem Heinde im Stiche lt und ich Hier auerstande bin, ihn zu ersetzen, habe ich die Frage mit meinem Sohne errtert, und da sich derselbe der Auffassung des Ministerprsidenten angeschlossen hat, sehe ich mich zu meinem Schmerze gezwungen, nach so glnzenden Siegen der Armee in diesen sauren Apfel zu beien und einen 5rtee m ^schmachvollen $neden anzunehmen." Die Itifoisburger Prliminarien Prag fhrten dann Ende August zum Frieden von Prag: der Kaiser von sterreich erkannte die Kuflsung des deutschen Bundes an und gab seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne sterreich. Preußen verlangte die Abtretung Denetiens an Italien. (sterreich bertrug seine
Rechte auf Schleswig-Holstein auf Preußen und zahlt 20 Millionen Taler Krtegsfosten.
wngen" . ^em sddeutschen Kriegsschauplatz hatte General Vogel v. Falken-Ksch-ff-n. att er Spi^e der Mainarmee, durch die Siege bei Kissingen und brg Aschaffenburg die Verbndeten auf das linke Mainufer gedrngt und war, ohne Widerstand zu finden, in die Bundeshauptstadt Frankfurt a. M. eingezogen, das die Bundestagsgesandten bereits verlassen hatten, um vorlufig ihren Sitz in Augsburg zu nehmen. Vogel von Falkenstein konnte dem König melden: Alles Land nrdlich vom Main liegt jetzt zu Gtv. Kniglichen Majestt Fen." An die Stelle des siegreichen Feld-herrn trat aber bald darauf, weil er Befehlen des Hauptquartiers zuwider gehandelt hatte, General von Manteuffel. Dieser besetzte nach siegreichen
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelms_I. Wilhelm Bismard Bismards_Schultet August Manteuffel
Extrahierte Ortsnamen: Sachsens Prag Prag Deutschlands Italien Schleswig-Holstein Mainarmee Kissingen Aschaffenburg Augsburg Main
81
aus Jahr ein Pfeifenköpfe, Taffen u. dgl. malen. Das thüringer Por-
zellan aber geht weit hinaus in den Handel.
Von dem Holze nährt sich auch der rußige Köhler, der im Walde
in dampfenden Meilern die Holzkohlen für Eisenhütten und Schmie-
den bereitet. — Andere zapfen den Bäumen das Harz ab und machen
Pech und Kienruß daraus. — Viele machen sich auch damit einen
Verdienst, daß sie, besonders zur Winterzeit, wo es im Freien nicht
viel zu verdienen giebt, Mulden, Stiefelknechte, Quirle und allerhand
Holzgeräthe schnitzen. — Geschicktere Hände schnitzen aus dem Holze
auch allerhand Spielwaaren; das geschieht besonders in der Gegend
von Sonneberg, wo überhaupt viel schönes Spielwerk gefertigt wird.
Die bunten sonneberger Waaren sind auf allen Jahrmärkten zu sehen.
Wo die Waldungen gelichtet sind, da wächst wohl auch Getreide
und etwas Obst, aber freilich nicht so gut und reichlich, wie unten
in den warmen Thälern und Ebenen, wo hie und da selbst Wein
gebaut wird. Doch hat der Thüringer seine Kartoffeln, die auf
den höchsten Bergen fortkommen. Auch hat der Wald wieder manche
Frucht, die man in den Ebenen nicht findet, so zur Herbstzeit in den
Wäldern den unendlichen Reichthum von Erdbeeren, Heidelbeeren
und Preiselbeeren; das ist ein Tisch, von dem jeder kecklich zu-
langen kann, und der Wirth fordert keine andere Bezahlung, als ein
frommes: Gott sei gedankt!
Aber wem gehört denn der Wald? — Ei nun, wo nicht hier und
da ein reicher Mann ein Stückchen gekauft hat, gehört aller Wald dem
Fürsten. Der Fürst läßt die Bäume pflanzen und pflegen und sorgt
auch, daß du unangefochten durch den dichtesten Wald gehen kannst.
Darum ist's auch Diebstahl und Sünde, wenn einer im Walde Holz
haut, das ihm nicht vom Förster angewiesen ist.
Wiederholungssragen! —
Beschreibeni —
53. Die zwei Herzogtümer Anhalt, diezweifürsteri-
thümer Lippe und das Fürstenthum Waldeck.
(28—29.)
Anhalts ein größtentheils ebenes und fruchtbares Land, liegt zu
beiden Seiten der Elbe, von den preußischen Provinzen Sachsen
und Brandenburg eingeschlosien. Es besteht aus zwei verschiedenen
Herzogtümern, welche nach ihren Hauptstädten benannt werden:
Anhalt'dessau-Köthen und Anhalt-Bernburg. Sie enthalten zu-
sammen nur etwa 48 Quadratmeilen mit 159,000 (meist evange-
lischen) Bewohnern. Dessau (14,000 Einw.) ist die größte Stadt
der Auhaltischen Länder. In der Schloßkirche zu Dessau, welche
Bildnisie der bedeutendsten Beförderer der Reformation enthält, pre-
digte Luther häufig. Das herzogliche Schloß bewahrt Degen und
Haepers' Lesebuch für Oberkl. »rnzel. Volkrsch. 6
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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aus Jahr ein Pfeifenköpfe, Taffen u. dgl. malen. Das thüringer Por-
zellan aber geht weit hinaus in den Handel.
Von dem Holze nährt sich auch der rußige Köhler, der im Walde '
in dampfenden Meilern die Holzkohlen für Eisenhütten und Schmie-
den bereitet. — Andere zapfen den Bäumen das Harz ab und machen
Pech und Kien ruß daraus. — Viele machen sich auch damit einen
Verdienst, daß sie, besonders zur Winterzeit, wo es im Freien nicht
viel zu verdienen giebt, Mulden, Stiefelknechte, Quirle und allerhand
Holzgeräthe schnitzen. — Geschicktere Hände schnitzen aus dem Holze
auch allerhand Spielwaaren; das geschieht besonders in der Gegend
von Sonneberg, wo überhaupt viel schönes Spielwerk gefertigt wird.
Die Lunten sonneberger Waaren sind auf allen Jahrmärkten zu sehen.
Wo die Waldungen gelichtet sind, da wächst wohl auch Getreide
und etwas Obst, aber freilich nicht so gut und reichlich, wie unten
in den warmen Thälern und Ebenen, wo hie und da selbst Wein
gebaut wird. Doch hat der Thüringer seine Kartoffeln, die auf
den höchsten Bergen fortkommen. Auch hat der Wald wieder manche
Frucht, die man in den Ebenen nicht findet, so zur Herbstzeit in den
Wäldern den unendlichen Reichthum von Erdbeeren, Heidelbeeren
und Preiselbeeren; das ist ein Tisch, von dem jeder kecklich zu-
langen kann, und der Wirth fordert keine andere Bezahlung, als ein
frommes: Gott sei gedankt!
Aber wem gehört denn der Wald? — Ei nun, wo nicht hier und
da ein reicher Mann ein Stückchen gekauft hat, gehört aller Wald dem
Fürsten. Der Fürst läßt die Bäume pflanzen und pflegen und sorgt
auch, daß du unangefochten durch den dichtesten Wald gehen kannst.
Darum ist's auch Diebstahl und Sünde, wenn einer im Walde Holz
haut, das ihm nicht vom Förster angewiesen ist.
■Wiederholungssragen. —
Beschreiben! —
33. Die zwei Herzogthümer Anhalt, diezweifürsterr-
thümer Lippe und das Fürstenthum Waldeck.
<2z— 29.)
Anhalt, ein größtenteils ebenes und fruchtbares Land, liegt zu
Leiden Seiten der Elbe, von den preußischen Provinzen Sachsen
und Brandenburg eingeschloffen. Es besteht aus zwei verschiedenen
Herzogthümern, welche nach ihren Hauptstädten benannt werden:
Anhalt-Dessau-Köthen und Anhalt-Bernburg. Sie enthalten zu-
sammen nur etwa 48 Ouadratmeilen mit 159,000 (meist evange-
lischen) Bewohnern. Dessau (14,000 Einw.) ist die größte Stadt
der Anhaltischen Länder. In der Schloßkirche zu Dessau, welche
Bildnisse der bedeutendsten Beförderer der Reformation enthält, pre-
digte Luther häufig. Das herzogliche Schloß bewahrt Degen und
Haesters' Lesebuch für Obcrkl. «vangel Volkssch 6
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Dänemark und Norwegen, nebst den rc. 437
In Südjürland oder dem Herzogchum Schleswig
ist die Hptst. Schleswig mit dem Schlosse Gorrorf,
dem Stammhause der Herzoge von Holstetn-Eottorf.
Den wichtigsten Handel treibt in dieser Gegend die
Stadt Flensburg. In Tondern werden viele Spitr
zen verfertigt.
Noch liegen einige kleine Inseln umher zerstreuet,
wovon Alfen zu bemerken ist, welche einer Nebenlit
nie der Herzoge von Holstein gehört. Städte auf
derselben: Sonderburg und Angustmbnrg.
Das Königreich Norwegen, zwischen Schweden,
dem deutschen und dem Eismeer, ist in vier Stifter
abgetheilt:
I. Das Stift Lhristiania (oder Aggerhuus), wo die
Hptst. des Reichs, Lhristiania. Bei Bongsbcrg
ist ein beträchtliches Suberbergwerk, welches gegen
drittehalb tausend Personen beschäftigt.
Ii. Das Stift Lhristianfand mit der Stadt gleiches
,Namens.
Iii. Das Stift Bergen. Die Stadt Bergen ist die
größte Handelsstadt in Norwegen. Sie versendet
insbesondre viel getrocknete Fische, Thran und Holz.
Iv. Das Stift Dronkheim. Die Stadt Drontheinr
treibt ebenfalls starken Handel.
Die 'Färöischen Inseln, in der Nordsee, an der
Zahl 25, sind nicht alle bewohnt. Sie haben ein get
maßigtes Klima, so daß das Vieh beständig unter freiem
Himmel ausdauern kann. Die Einwohner, deren auf
sammtlichen Inseln zusammen etwa 5000 sind, nähren
sich hauptsächlich von Fischerei, Viehzucht, Handel mit
Eiderduuen und wollnen Strümpfen, wovon jährlich
beinahe 100,022 Paar verfertigt werden. Die größte
E e z vier
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Zwölfte Periode: — Frankreich. §. rro. 335
Denn gleichsam wie ein Mälstrom, der seine Wirbel-
wellen immer weiter verbreitet, so wogend und auöbrausend
wurde der Revolutionskrieg (A°. 1792); sowohl von innen,
als auswärts gegen Völker und gegen Verfassungen; und
wirklich sind alle Länder und Staaten Europens darein
gezogen, theils gerissen worden. — Nach einigen Jahren
legte sich das Schäumende; aber dagegen gesellte sich dem
Kriege eine Politik bei, wie einst die Römer übten. Viele
Separat. Frieden wurden geschlossen; aber es war doch
nicht Frieden! war nur Asche über's Feuer gestreut. Auch
der Frieden zu Campo Formio wurde A°. 1797 geschlossen;
worauf der Congreß zu Rastadt; jedoch wieder Ausbruch
des Krieges, bis der Frieden zu Lüneville A°. i$ot erfolg-
te. — Inzwischen sollte die Revolutions-Fackel auch in an-
dere Erdtheile geschleudert werden: Bonaparte in Aegyp-
ten, und in Svristan vor Acre. Doch er kommt wieder zu-
rück, und wird im December 1799 erster Consul und nach
fünf Jahren Kaiser der Franzosen.
8. Von nun an erhob sich ein Schein, als wenn ganz
Europa nur von Frankreich aus Winke, Vorträge und so-
gar Befehle zu beachten und zu befolgen hätte. An eine
Ruhe in Europa war daher nicht zu gedenken. A°. 1805
Krieg gegen Oestreich; worauf der Frieden von Preßburg.
— A°. 1806 fi eng der neue Kaiser an mit Ländern wie
mit Bällen zu spielen: Er gab das Königreich Neapel seinem
Bruder Joseph; den andern Bruder Ludwig machte er zum
Könige von Holland, und seinen Schwager Prinz Joachim
Murat zum Herzog von Berg. Eben so erklärte er den adop-
tirten Prinzen Eugen zum Vicekönige des neuen Königreichs
Italien; machte und gab Herzogthümer seinen Schwestern in
Italien, so wie das Fürstenthum Neuschatel dem Marschall
Berthier. — Im Juliuö desselbigen Jahres wird der Trak-
tat mlt den Rheinischen Bundesstaaten zu Paris unterzeich-
net; der Kaiser der Franzosen wird Protector des Bundes,
welcher Hergang am rsten August auf dem Reichstage zu
Regensburg bekannt gemacht, somit und die deutsche Reichs-
verfassung aufgelöst worden. — Im Oktober: Ausbruch des
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Joseph Ludwig Ludwig Joachim
Murat Eugen Marschall
Berthier August
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Aegyp- Svristan Europa Frankreich Europa Holland Berg Italien Italien Paris
Das Königreich Sardinien. Verfassung. Verwaltung. 517
geringe Bodenkultur. Nur 1/i des Bodens ist angebaut u. gibt viel Wein,
Oel, Obst u. Südfrüchte, auch Baumwolle. Das Uebrige ist Waide land
für Schaf-, Rinder- und Ziegenheerden; viel Esel und Pferde. Große
Waldungen. Bedeutender Fang v. Thunfischen, Sardellen u. Korallen.
Etwas Bergbau sblci, Eisen u. Seesalzs. Fast keine Industrie.
Geringer Verkehr im Innern Meist fremde Schiffe führen die vielen
Naturprodukte aus. 12 Seehäfen: Cagliari; Sassari re. Sehr geringe
Bildung. 2 Universiäten: Cagliari; Sassari.
3. Verfassung und Verwaltung. Untheilbare konstitutionelle
Erb Monarchie 13).
1s) Verfassung u. Verwaltung. — 1. König. Viktor Emannel Ii.; teil
23. März 1849; geb. 14. März 1820. Kathol. — 2. Großer Titel. König von
Sardinien, Cypern und Jerusalem, Herzog v. Savoyen, Genua, Monferrat, Chablais,
Aosta u. Genevois, Fürst v. Piemont u. Oucglia, Markgraf v. Italien, Salnzzo,
Susa, Jvrea, Ceva, Maro, Oristano u. Sezano, Graf v. Manrienne, Genf, Nizza, Asti,
Alesfandria, Tenda, Goccano n. Nomont, Freiherr v. Vaud u. Faucigny, Herr v. Ver-
celli, Piguerolo, Tarantaise, Lomellino u. Val di Scfia. Kleiner Titel. König von
Sardinien, Herzog v. Savoyen u. Genna, Fürst v. Piemont. — 3. Der Titel des
Thronfolgers: Herzog v. Savoyen.— 4. Thronfolge. Nach d. Rechte der Erst-
geburt in gerader männl. Linie, im Hause Savoyen, u. zwar in der Seitenlinie Sa-
voyen-Carignan. Nach dem Aussterben derselben fällt die Insel Sardinien an Spa-
nien zurück. — 5. Wappen. -Ein in 4 Felder getheilter Schild mit einer Spitze
u. einem Mittelschilde. Das erste Hauptfeld, welches auf die alten Ansprüche des
Hauses Savoyen hinweist, zerfällt wieder in 4 Fächer, von denen das erste ein gol-
denes Krückenkrenz nebst 4 kleinen Kreuzen in silbernem Felde darbietet swegen des
Königr. Jerusalems, das zweite silbern u. blau zehnsach in die Quere getheilt mit
einem goldenen gekrönten Löwen erscheint swegen des Königr. Cyperns, das dritte mit
einem gekrönten rothen Löwen ans goldenem Grunde, sbeide wegen srüherer Erbau-
sprüche auf Armenien u. Luxemburgs. Das zweite Hauptfeld, gleichfalls nur
den ftammverwandtschaftl. Zusammenhang des Hauses bezeichnend, besteht ans 3 Ab-
theilungen, rechts ans einem silbernen Pferde auf rothem Grunde, links aus einem
schräg stehenden Nautenkranz ans schwarz und goldenem zehnfach quer getheiltem Grunde,
unten ans 3 rothen Hörnern auf silberneni Grunde salle 3 Embleme wegen der vermeinten
Abstammung des Grafen Beroald als Urenkel v. dem Sachsenherzoge Wittekind für
Niedersachsen, Obersachsen u. Engern. Die übrigen Embleme des Wappens dienen da-
gegen zur Bezeichnung des heutigen Besitzstandes des Staates, denn das dritte
Hauptfeld bietet wiederum 4 Fächer dar. Im ersten ein silberner Löwe auf schwar-
zem Grunde wegen Aosta; im zweiten ein rothes Kreuz auf silbernem Grunde wegen
Genna; im dritten ein schwarzer Löwe auf einem m. schwarzen Schildchen bestreuten
Felde^ swegen des Fürstenth. Chablaiss; im vierten ein schwarzer Adler über 2 Felsen
auf silbernem Grunde wegen Nizza. Das vierte Hauptfeld besteht wieder aus 4
Fächern, von welchen das erste ein silbernes Kreuz m. einem blauen Turnierkragen
ans rothem Grunde zeigt swegen des Fürstenth. Piemonts, das zweite ein rothes
Schildeshaupt auf silbernem Grunde swegen Montserrats, das dritte ein goldenes und
blaues Schachbrett von 9 Feldern swegen des Herzogth. Genevoiss, das vierte einen
silbernen Schild mit einem blauen Schildeshaupt swegen Salnzzo.s Auf der weißen
Spitze des ganzen Wappenschildes sieht man ein rothes Kreuz mil 4 Mohrenköpfen
auf silbernem Grunde swegen des Königr. Sardiniens. Der goldene Mittel sch i ld
zeigt den schwarzen Adler v. Aitsavoyen m. einem kleinen rothen Hcrzschilde, auf wel-
chem das silberne Kreuz v. Neusavoyeü erblickt wird. Als Schildhalter dienen zwei
goldene Löwen. Den ganzen Wappenschild umfliegt ein Purpurmantel m. silbernen
Kreuzen bestreut u. von einer Königskrone gedeckt. — 6. Flagge. Blau, mit einem
viersachen weißen Kreuze im inneren u. oberen Winkel. — 7. Ritterorden. Online
Supremo dell’ Annunciata s— höchster O. der Verkündigung Maria'ss v. 1360. Heil,
geistlicher O. des h. Mauritius und Lazarus v. 1434. Militär. O. v. Savoyen v.
1815. Eivil-Verdienstord. v. Savoyen v. 1833. — 8. Der König theilt die gesetzgebende
Gewalt m. dem Parlament. 2 Kammern: ein vom König ernannter Senat und eine
vom Volke gewählte Deputirteukammer. — 9. Centralbehörden. Ministerralh
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Teutschland. Sachsen-Weiman
683
brenn, zu Apolda, Weinessigsied, zu Bürgel, Eisen- und
Stahlhäwmer zu Ruhla und Ilmenau; Porzelan-, Messer-
und Knöpft'., auch Leimsied, zu Ilmenau, Salpeter-, Pot-
asche-, Pech - und Kienrußhütten, Papiermühlen, Glashütte
bei Stüherbach. Daher führt auch das Land einen lebhaften
Handel mit seinen Natur- und Kunstprodukten. Der wei-
marische Fuß halt nach gesetzlicher vom i. Jan. izio ange-
nommener Bestimmung 125 par. Linien, die Elle 250, die
Klafter 750, und die Ruthe 2000 dgl.
Der Großherzog von Weimar itzt Karl August, geb.
3. Sept. 1757, reg. seit 2g. Mai 17.53 (Erbgroßherzog
Karl Friedrich geb. 2. Febr. 1733), ist mit seinem Hause
der lutherischen Religion zugethan. Nach dem Beschluß vom
3. Apr. igi6 führen der Großherzvg und Erbgroßherzog den
Titel: königl. Hoheit, und alle nachgebornen Prinzen und
Prinzessinnen den Titel: Herzog oder Herzogin von Sachsen,
mit der Bezeichnung: Hoheit. Die Majorennität tritt mit
dem vollendeten igten Jahre ein; die Vormundschaft führt
der nächste Agnat, wenn keine testamentarische Verordnung
vorhanden ist, durch welche sie gewöhnlich d/r Mutter dws
minderjährigen Prinzen übertragen wird. Die Erstgeburt
ist vom Herzog Ernst August im Weimarischen eingeführt
und 1724 vom Kaiser bestätigt; die nachgebornen Prinzen
erhalten Geldapanagen, die Prinzessinnen eine Aussteuer.
Der Großherzog ist itzt Senior der Fürstenthümer Weimar
und Gotha, und besitzt daher das Senioratamt Oldisleoen
mit seinen Einkünften, in dem aber das Bestcurungkrccht
allein Weimar zusteht; auch ist die Verwaltung des Amtes
nach der Primogeniturconstitution von 1736 gegen ei:: jähr-
liches Aversionalquantum von 3000 Fl. rheinl. dem regieren-
den Herzog überlassen. Außer diesem sind den //. andern
Linien gemeinschaftlich alle Gold- und Silberb-rgw'rtc, das
alte Hausarchiv zu Weimar, die Belohnung der nach der
Zeit vertheilten Grafen und Herren, das Gesamt-Ober-
appellationsgericht zu Irna (auch mit den Fürsten Reuß).
In Hinsicht der Universität Jena, wovon bisher Weimar
bei vorkommendem außerordentlichen Aufwands die Halste,
Gotha ^ und Meiningen und Coburg zusaüimcn vertraten,
ist am 10. Apr. 1317 eine Uebereinkunft zwischen Weimar
und Gotha abgeschlossen worden, nach wdicher die Höfe zu
Meiningen und Coburg, um den Geschäftsgang zu verein-
fachen, ihr Aufsichtsrecht dem gothaischen Hofe, doch wider-
ruflich, übertragen haben. Durch die Verordnung vom April
^9 ist Ausländern der Besuch der Universität Jena und
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_August Karl August Karl_Friedrich Karl Friedrich Ernst August
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